dispositionsindeks

Dispositionsindex, oft abgekürzt als DI, ist ein zusammengesetzter Parameter zur Beurteilung der pankreasischen Beta-Zell-Funktion im Verhältnis zur Insulinempfindlichkeit. Er wird in der Diabetesforschung verwendet, um zu erfassen, wie gut die Insulinsekretion als Reaktion auf Insulinresistenz kompensiert wird. Ein konstanter DI über verschiedene Grade der Insulinempfindlichkeit deutet auf eine angemessene Beta-Zell-Kompensation hin; ein niedriger DI signalisiert eine unzureichende Sekretionsantwort und erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.

Berechnungen des Dispositionsindex unterscheiden sich je nach Testform. Im intravenösen Glukose-Toleranztest (IVGTT) oder im Bergman-Minimalmodell wird DI oft definiert als das Produkt aus dem akuten Insulinantwortwert auf Glukose (AIRg) und der Insulinempfindlichkeit (Si): DI = AIRg × Si. Beim oralen Glukosetoleranztest (OGTT) oder bei anderen oralen Verfahren wird der angepasste Dispositionsindex (DIo) häufig als Produkt aus dem Insulinogmenindex und dem Matsuda-Insulinempfindlichkeitsindex beschrieben: DIo = Insulinogenese-Index × Matsuda-Index.

Nutzung und Interpretation: DI dient als Forschungsinstrument zur Vergleichsanalyse zwischen Populationen, zur Bewertung von Interventionen (z. B. Gewichtsreduktion oder Bewegung) und zur Abschätzung des Progressionsrisikos von Prädiabetes zu Typ-2-Diabetes. Limitationen umfassen die Abhängigkeit von der verwendeten Methode zur Bestimmung von Insulinempfindlichkeit und Insulinsekretion, fehlende Standardisierung, methodische Varianzen und mögliche Einflüsse von Messzeitpunkten, Ethnie oder Krankheitsstadium.

Historisch basiert das Konzept auf Arbeiten zur Beta-Zell-Kompensation in der Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes, dem einflussreichen Konzept von Bergman und Koautoren.