denaturierter

Denaturierter ist ein Adjektiv, das in der deutschen Fachsprache verwendet wird, um eine Substanz zu kennzeichnen, deren ursprüngliche Eigenschaften durch Denaturierung verändert oder zerstört wurden. Denaturierung bedeutet allgemein eine chemische oder physikalische Veränderung der Struktur oder Funktion eines Moleküls, oft ohne dass alle kovalenten Bindungen brechen. Das Partizip Perfekt dient in Fachbegriffen als Baustein in zusammengesetzten Begriffen, z. B. Denaturierter Alkohol.

Ein häufiges Beispiel ist Denaturierter Alkohol, also Ethanol, dem Denaturanzien zugesetzt wurden, um ihn ungenießbar zu machen. Typische Denaturantien sind Methanol, Isopropanol, gelegentlich Bittersubstanzen oder andere Zusätze. Durch diese Beigaben verliert der Alkohol seine Trinkbarkeit, bleibt aber weitgehend chemisch aktiv. Denaturierter Alkohol wird vor allem als Lösungsmittel, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel oder Kraftstoff verwendet. In vielen Rechtsordnungen ist die Zusammensetzung sowie Kennzeichnung reglementiert, um Missbrauch zu verhindern und steuerliche Aspekte zu regeln.

In der Biochemie bezieht sich Denaturierung auch auf Proteine und Nukleinsäuren: Proteine verlieren durch Hitze, pH-Änderungen, organische Lösungsmittel oder Detergentien ihre native Faltungsstruktur und damit ihre Funktion. Die Denaturierung betrifft meist sekundäre, tertiäre und quaternäre Strukturen, bleibt meist reversibel (Renaturierung) unter geeigneten Bedingungen, kann aber auch irreversibel sein. Bei DNA führt Hitze oder chemische Einwirkung zur Trennung der Doppelhelix in einzelne Stränge, ein Schritt, der etwa in der Polymerase-Kettenreaktion verwendet wird. Denaturierter Zustand ist daher in Wissenschaft und Industrie ein wichtiger Bezugspunkt für Verarbeitung, Stabilität und Funktion von Molekülen.