Home

argumentrollen

Argumentrollen, auch semantische Rollen oder Theta-Rollen genannt, beschreiben die Teilnehmer eines Ereignisses, wie sie vom Verb semantisch interpretiert werden. Sie gehören zur Semantik und zur Schnittstelle von Semantik und Syntax und helfen, die Valenz eines Verbs sowie die Beziehungen zwischen Handlung und Beteiligten zu charakterisieren. Die konkreten Rollen variieren sprachübergreifend, doch grundlegende Typen treten wiederholt auf.

Zu den häufigsten Argumentrollen gehören: der Agent (Agens) – der Handelnde; der Patiens (Patient) – der von der

Beispiele verdeutlichen die Zuordnung. In Maria schrieb einen Brief an ihren Freund: Maria ist der Agent; der

Argumentrollen dienen der Theorie der Satzbedeutung und der Syntax-Semantik-Schnittstelle. Sie unterscheiden sich von reinen syntaktischen Subjekt-Objekt-Beziehungen

Handlung
betroffen
wird
oder
eine
Veränderung
erfährt;
das
Theme
(Thema)
–
das
Objekt,
das
bewegt
wird
oder
dessen
Zustand
sich
ändert;
der
Experiencer
–
der
Sinnes-
oder
Gefühlsvorgänge
erlebt;
das
Instrument
–
das
Mittel
der
Handlung;
der
Beneficiary
–
derjenige,
für
den
die
Handlung
erfolgt;
der
Recipient
(Empfänger)
–
der
Adressat
einer
Übertragung;
das
Ziel
–
Richtung
oder
Absicht
der
Bewegung;
die
Quelle
–
Ausgangspunkt
der
Bewegung;
der
Ort
–
Ort
der
Handlung.
Brief
das
Theme;
der
Freund
der
Recipient.
In
Der
Kellner
reichte
dem
Gast
die
Speisekarte:
Kellner
ist
der
Agent;
die
Speisekarte
das
Theme;
der
Gast
der
Recipient.
Solche
Beispiele
zeigen,
wie
Verben
verschiedene
Teilnehmende
mit
unterschiedlichen
Rollen
verknüpfen.
und
spielen
eine
zentrale
Rolle
in
der
Lexikal-
Semantik,
der
Valenztheorie
und
in
der
computerlinguistischen
Verarbeitung,
etwa
beim
semantischen
Rollen-Labeling
(SRL).