annotationen

Annotationen sind erklärende oder strukturierende Hinweise, die einem Medium, Datensatz oder Text hinzugefügt werden, um Bedeutung, Kontext oder Struktur sichtbar zu machen. Sie dienen der Dokumentation, der Analyse und der automatisierten Verarbeitung von Informationen.

In der Sprach- und Textwissenschaft werden Annotationen etwa als Wortartentags, Lemmatisierung, syntaktische Struktur oder Semantik-Einordnungen umgesetzt. In Korpusstudien ermöglichen sie systematische Analysen und reproduzierbare Ergebnisse.

In der Datenannotation kennzeichnen Menschen oder automatisierte Systeme Beispiele mit Labels, Kategorien oder räumlichen Markierungen. Typische Formen sind Textlabels, Bildbounding Boxes, Segmentierungen oder Audio-Transkriptionen; solche Annotierungen dienen als Trainingsdaten für maschinelles Lernen.

In der Biologie bezeichnet Annotation die Zuordnung biologischer Funktionen zu Genen oder Genom-Regionen, inklusive Genstruktur, Expressionsmustern und metabolischer Pfade.

Annotationen entstehen manuell, halbautomatisch oder automatisiert, oft mit festgelegten Richtlinien. Die Qualität hängt von Konsistenz, Inter-annotator-Agreement und Nachbearbeitung ab.

Bekannte Werkzeuge und Formate umfassen Textannotationstools wie BRAT, GATE, linguistische Tools wie ELAN, und allgemeinere Metadatenschemata wie XML, JSON, RDF. Standards und Guidelines helfen, Konsistenz und Verständlichkeit über Projekte hinweg sicherzustellen.

Herausforderungen sind Subjektivität, Skalierung, Mehrdeutigkeit und der Schutz sensibler Daten; gute Annotationen erhöhen Reproduzierbarkeit, Auffindbarkeit und Leistung automatisierter Systeme.