Zählwerken

Zählwerke sind Vorrichtungen zur Speicherung numerischer Werte und zur Abbildung von Ereignissen als Ziffernfolgen. Sie kommen in mechanischer, elektromechanischer oder elektronischer Ausführung vor und dienen als Grundbausteine von Zählern, Ablesevorrichtungen und Rechen- oder Registriergeräten. Typische Zählwerke bestehen aus Ziffernrädern oder Speicherzellen, die nacheinander inkrementiert werden. Bei einer Inkrementierung wird das am niedrigsten Rang befindliche Rad vorgesetzt; erreicht dieses Rad 9, löst es einen Übertrag (Carry) aus, und das nächste Rad wird um eins erhöht. Durch Rücksetzen lassen sich Zählwerte wieder in Ursprungslage bringen.

Unterschieden werden mechanische Zählwerke (mit Zahnrädern, Rastgliedern und Antrieben), elektromechanische Zählwerke (mit Relais oder Schrittmotoren) sowie rein elektronische Zählwerke (mit Flip-Flops, Zählern oder Registern). Dezimale Zählwerke verwenden in der Regel zehn Zustände je Rad; in digitalen Systemen kommen auch binäre oder andere Codes vor.

Anwendungen finden sich in Uhren, Mess- und Anzeigegeräten, Registrierkassen, Verkehrszählern, Fördertechnik und Computern. Historisch spielten Zählwerke in mechanischen Rechenmaschinen, Abakus-ähnlichen Geräten, Geld- und Verkaufsautomaten eine zentrale Rolle, bevor elektronische Systeme dominanten Einfluss erhielten.

Sie bilden oft Teil eines größeren Zähler- oder Rechensystems und lassen sich durch Nullstellung, Taktung oder Rückführung zu einem definierten Anfangswert konfigurieren. Siehe auch Ziffernrad, Zähler, Speicher.