Zugriffsdienst

Der Zugriffsdienst bezeichnet in der Informationstechnik eine Softwarekomponente oder einen Dienst, der den Zugriff auf Ressourcen verwaltet und durchsetzt. Er vereint Authentifizierung, Autorisierung, Zugriffskontrolle und Protokollierung zu einem konsistenten Mechanismus zur Sicherung von Ressourcen.

Zu seinen Kernaufgaben gehören die Identifikation von Nutzern oder Systemen, die Prüfung von Berechtigungen gemäß Richtlinien, die Verwaltung von Sitzungen und Tokens sowie die Erfassung von Zugriffen in Audits. Zugriffsdienste arbeiten oft eng mit Identitätsanbietern, Verzeichnissen oder IAM-Plattformen zusammen und wenden Zugriffsregeln auf Anfragen an Ressourcen an.

Architekturseitig fungiert der Zugriffsdienst meist als Vermittler zwischen Clients und geschützten Ressourcen wie APIs, Dateien oder Anwendungen. Er greift auf Identitäts- und Berechtigungsdaten zurück, wendet Richtlinien an und lässt oder verweigert Zugriffe. Typische Modelle sind rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) und attributbasierte Zugriffskontrolle (ABAC) sowie Zugriffskontrolllisten (ACLs). In modernen Umgebungen unterstützen Zugriffsdienste Protokolle wie OAuth 2.0, OpenID Connect, Kerberos oder SAML sowie Verzeichnisse über LDAP.

Einsatzgebiete finden sich in Betriebssystemen, Web- und Cloud-Anwendungen, APIs, Unternehmensnetzwerken und Dateisystemen. Zugriffsdienste dienen der Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien, der Unterstützung von Single Sign-On und der zentralen Verwaltung von Berechtigungen in hybriden oder Cloud-Umgebungen.

Sicherheit und Governance umfassen das Prinzip der geringsten Privilegien, Mehrfaktorauthentifizierung, regelmäßige Policy-Audits, Protokollierung von Zugriffen sowie die regelmäßige Überprüfung von Berechtigungen. Siehe auch Identity and Access Management, Authentication, Authorization.