Zuglänge

Zuglänge bezeichnet die räumliche Ausdehnung eines Zuges vom vordersten bis zum hintersten Wagen. In Betriebsdokumenten wird sie üblicherweise in Metern angegeben oder als Anzahl der Wagen dargestellt. Die Zuglänge ergibt sich aus der Fahrzeugzusammenstellung und der Reihenfolge der Wagen; sie kann je nach Umlauf oder Einsatz variieren, wenn unterschiedliche Wagenverbände zum Einsatz kommen.

Die Zuglänge hat eine zentrale Bedeutung für Infrastruktur und Ablauf des Bahnbetriebs. Sie bestimmt erforderliche Bahnsteiglängen, die Ausnutzung von Gleisabschnitten und Signalisierung sowie die Kapazität von Abfertigungs- und Rangierbereichen in Bahnhöfen. Zu lange Züge können an Engstellen nicht passierbar sein oder längere Brems- und Beschleunigungswege benötigen; zu kurze Züge hingegen verringern die Beförderungskapazität.

In der Praxis wird die zulässige Zuglänge für eine Linie oder Strecke festgelegt. Sie ist oft durch die kürzeste Bahnsteiglänge, durch Platz- und Gleisverhältnisse sowie durch die vorhandene Signalisierung und Oberleitung begründet. Bei Planungen berücksichtigen Betriebskonzept, Fahrgastaufkommen und Zugarten (S-Bahn, Regionalverkehr, Fernverkehr). Änderungen der Zuglänge können durch Umrüstung von Bahnhöfen, Anpassung der Signalisierung oder den Einsatz anderer Wagenverbände erfolgen.

Der Begriff Zuglänge wird insbesondere im deutschsprachigen Bahnbetrieb verwendet, etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er dient der Planung, dem Betrieb und der Dokumentation von Zügen und deren Interaktion mit der Infrastruktur.