Zitationsketten
Zitationsketten bezeichnet in der Wissenschaftsanalytik die Methode der systematischen Nachverfolgung von Zitationen, um die Verbreitung von Ideen, die Entwicklung von Forschungsströmungen und den Einfluss einzelner Arbeiten nachzuvollziehen. Die Methode nutzt zwei Grundrichtungen: Rückwärtsketten (Backward chaining) analysieren die Referenzen einer Veröffentlichung, um frühere, oft grundlegende Arbeiten zu identifizieren; Vorwärtsketten (Forward chaining) untersuchen später zitierte Arbeiten, also diejenigen Publikationen, die auf die ursprüngliche Arbeit verweisen, um die weitere Entwicklung und den Einfluss zu erfassen. In der Praxis wird häufig eine Schneeballtechnik (Snowballing) angewandt, bei der aus einer Veröffentlichung weitere relevante Quellen abgeleitet werden, deren Zitationen wiederum weiter untersucht werden.
Anwendungsfelder sind systematische Literaturüberblicke, Metaanalysen, Trendanalysen in der Wissenschaftsgeschichte sowie die Verfolgung methodischer Entwicklungen. Zitationsketten helfen,
Limitierungen sind u. a. unvollständige Indexierung, Verzerrungen durch auffällige Zitationsmuster, zeitliche Verzögerungen und die Tatsache, dass