Ziegenbestände

Ziegenbestände bezeichnet die Gesamtheit der Ziegenpopulationen, die in einem Gebiet gehalten, verwaltet oder beobachtet werden. Sie umfassen Heimtiere in landwirtschaftlichen Betrieben ebenso wie freilebende, verwilderte oder migrierende Herden. Ziegen werden weltweit gehalten und spielen eine wichtige Rolle in Ernährungs- und Einkommenssystemen, besonders in ländlichen Regionen. Hauptverwendungszwecke sind Milch, Fleisch, Fell und gelegentlich Arbeit.

Weltweit konzentrieren sich Ziegenbestände in Ländern wie China, Indien, Pakistan, Nigeria und Sudan, dazu in vielen europäischen, lateinamerikanischen Ländern. Durch unterschiedliche Mast- und Milchlienien entstehen Vielfalt an Rassen, darunter Milchziegen, Fleischziegen sowie Wollziegen (z. B. Angora, Cashmere). In vielen Ländern bestehen Mischbestände mit Kleinstbetrieben ebenso wie größere Zuchtbetriebe. Bestandsgrößen schwanken je nach Klima, Wirtschaftslage, Politik und Tiergesundheit.

Bestandsführung umfasst Zucht, Fortpflanzung, Fütterung, Gesundheit und Tierwohl. Zuchtprogramme zielen auf Leistungssteigerung, Anpassungsfähigkeit an Trockenperioden und Resistenz gegen Krankheiten. In manchen Regionen kommen moderne Verfahren wie künstliche Besamung, Embryonenübertragung oder genomische Selektion zum Einsatz; in anderen setzt man auf lokale Kreuzungen. Krankheiten, Parasiten und Tierschutzaspekte beeinflussen Bestände; Präventionsmaßnahmen, Impfung und regelmäßige tierärztliche Betreuung sind wichtig.

Ökologische und soziale Aspekte spielen eine Rolle: Ziegenweiden können landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen, aber Überweidung kann Boden, Vegetation und Wasserressourcen belasten. Bestandsdaten werden von staatlichen Stellen, Verbänden, FAO und Forschungsinstituten erfasst, um Trends, Produktivität und Welfare zu überwachen.