Zellkolonien

Zellkolonien sind Gruppen von Zellen, die aus einer einzigen Vorläuferzelle hervorgegangen sind oder gemeinsam eine funktionale Einheit bilden. In der Mikrobiologie entstehen Zellkolonien typischerweise auf festen Nährböden, wenn eine einzelne Zelle keimt und sich durch Teilung vermehrt. Die Nachkommen bleiben klonale Kopien der Ursprungzelle und bilden sichtbare Ansammlungen.

Die Morphologie einer Kolonie – Form, Größe, Kanten, Oberfläche, Farbe – wird oft als charakteristisches Identifikationsmerkmal genutzt. Kolonien können homogene oder heterogene Eigenschaften zeigen, abhängig von Art, Umweltbedingungen und genetischer Variation. Zur Quantifizierung werden Kolonien auf Bezugspunkte wie CFU (colony forming units) bezogen, insbesondere bei Verdünnungsreihen.

In Forschung und Diagnostik dient die Isolierung rein clonaler Kolonien der Charakterisierung von Mikroorganismen, der Antibiotikaempfindlichkeit oder der Genomanalyse. In der Zellkultur bezeichnet der Begriff Kolonie oft Gruppen von Zellen, die aus einer einzelnen Zelle stammen und in Klonlinien weiterwachsen, was Untersuchungen zu Wachstum, Differenzierung oder genetischen Veränderungen ermöglicht.

Typische Methoden zur Gewinnung und Bewertung von Zellkolonien umfassen das Ausplattieren auf Agarplatten, Streak-Plattierung oder Klonierung in geeignetem Medium, sowie die Zählung der Kolonien und die anschließende Weiterkultur einzelner Kolonien. Zellkolonien sind damit ein grundlegendes Konzept in Mikrobiologie, Zellbiologie und Gewebeentwicklung.