Zeitstempelstellen

Zeitstempelstellen bezeichnet man in der Informatik als Felder, Spalten, Marker oder Metadatenpunkte, in denen ein Zeitstempel hinterlegt wird. Ein Zeitstempel ist eine Kennzeichnung, die den Zeitpunkt eines Ereignisses festhält: etwa die Erstellung, Änderung, der Zugriff, die Signatur oder das Archivieren eines Dokuments oder Datensatzes. Zeitstempelstellen kommen in Dateien, Datenbanken, Logdateien, EDI-Nachrichten und digitalen Signaturen vor und dienen der Chronologie, Beweissicherung und Auditierbarkeit.

Formate und Semantik: Üblich sind ISO 8601 oder RFC 3339, oft in UTC. Die Zeitangaben können unterschiedlicher Granularität enthalten (Sekunden, Millisekunden, Mikrosekunden). Typische Arten von Zeitstempeln umfassen Erstellungszeit, Änderungszeit, Zugriffszeit oder Gültigkeitszeit.

Verwaltung und Verlässlichkeit: In verteilten Systemen ist eine zuverlässige Uhrzeit essenziell. Standardquellen sind NTP (Network Time Protocol), PTP (Precision Time Protocol) oder GPS. Bei der Verarbeitung zeitlicher Daten müssen Zeitzonen, Sommerzeit sowie Leapsekunden berücksichtigt werden, ebenso wie mögliche Uhrzeit-Verfälschungen in unsicheren Systemen.

Herausforderungen: Clock Drift, Diskrepanzen zwischen System- und Serverzeit sowie Unterschiede zwischen einzelnen Anwendungen können zu Inkonsistenzen führen. In Rechts- und Archivkontexten sind manipulationssichere Zeitstempel wichtig, etwa durch Zeitstempel-Tokens oder qualifizierte Signaturen.

Beispiele und Bedeutung: In Dateisystemen speichern Metadaten wie CreationTime oder LastWriteTime Zeitstempel. Logs verwenden Zeitstempelfelder pro Eintrag. Datenbanken enthalten TIMESTAMP- oder DATETIME-Spalten. In Dokumentenmanagement und digitalen Signaturen dienen Zeitstempel der Nachweis des Zeitpunkts und unterstützen Compliance und Auditierbarkeit.