Wissenskultur

Wissenskultur bezeichnet die Gesamtheit der Praktiken, Normen und Werte, die bestimmen, wie Wissen in einer Gemeinschaft erzeugt, geprüft, weitergegeben und angewendet wird. Sie umfasst Bildungssysteme, Forschungskulturen, Medien und öffentlichen Diskurs ebenso wie institutionelle Richtlinien, Preise und Anreizstrukturen.

Zentrale Elemente sind epistemische Tugenden wie Neugier, Integrität, Methodentransparenz und Reproduzierbarkeit; Zusammenarbeit und Interdisziplinarität; Offenheit und Zugang zu Informationen (Open Science, Open Data); kritisches Denken und Medienkompetenz; ethische Reflexion und Verantwortung gegenüber Gesellschaft.

Vermittler und Akteure sind Universitäten, Forschungsinstitute, Unternehmen, Regierungen, Medien und Zivilgesellschaft. In deutschsprachigen Räumen ist Wissenskultur oft mit dem Verständnis von Wissenschaftsethik, dem Bildungsideal und dem Humboldt'schen Modell verbunden, das Lehre und Forschung eng miteinander verknüpft.

Herausforderungen sind Digitalisierung, Informationsüberfluss, Fehlinformation und Bias, sowie finanzielle und strukturelle Engpässe. Lösungswege umfassen Open-Access-Politiken, transparente Forschungspraktiken, Förderung von Wissenschaftskommunikation, Bürgerwissenschaft, sowie verantwortungsvolle Innovation und nachhaltige Datenpraktiken.