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Widersprüchlichkeit

Widersprüchlichkeit bezeichnet den Zustand oder die Qualität, dass sich Aussagen oder Merkmale gegenseitig ausschließen oder widersprechen. Im alltäglichen Gebrauch wird der Begriff verwendet, wenn zwei Behauptungen sich gegenseitig zu widersprechen scheinen, etwa wenn von etwas gleichzeitig neu und alt gesprochen wird. In der formalen Logik beschreibt Widersprüchlichkeit eine Situation, in der eine Theorie sowohl A als auch nicht-A ableiten kann. In einer solchen Inkonsistenz gilt in der klassischen Logik das Prinzip der Explosion: Aus einem Widerspruch folgt jede beliebige Aussage; damit verliert ein System jede normative Aussagekraft. Um diese Gefahr zu vermeiden, verwenden logische Theorien oft das Prinzip der Nicht-Widersprüchlichkeit oder setzen auf parakonsistente Logik, die mit Widersprüchen kontrolliert umgeht.

Philosophisch wird Widersprüchlichkeit auch als Gegenstand der Dialektik verstanden: Widersprüche gelten dort als Motor von Entwicklung

Praktisch kann Widersprüchlichkeit Hinweise auf vorläufige Annahmen, Messfehler oder unklare Begriffsdefinitionen geben. In den Geistes- und

Siehe auch: Widerspruch, Nichtwidersprüchlichkeit, Paradoxon, Dialektik, Konsistenz.

und
Erkenntnis,
etwa
in
der
Überprüfung
von
Theorien
oder
in
der
Kritik
von
Dogmen.
In
Sprach-
und
Semantikforschung
entstehen
Widersprüche
durch
Mehrdeutigkeit,
Vagheit
oder
semantische
Paradoxien
(beispielsweise
das
Lügner-Paradoxon).
Sozialwissenschaften
wird
sie
gelegentlich
analytisch
genutzt,
um
Spannungen
in
Texten
oder
Denksystemen
aufzudecken,
ohne
sie
sofort
als
bloß
fehlerhaft
abzutun.