Weitwinkelbereiche

Weitwinkelbereiche bezeichnet in der Fotografie den Bereich der Brennweiten, die einen weiten Bildwinkel abdecken. Sie ermöglichen, viel von einer Szene zu erfassen, wobei Objekte im Vordergrund größer erscheinen und die räumliche Tiefe stärker betont wird.

Unter diesem Oberbegriff unterscheiden Fachleute typischerweise drei Gruppen: Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Fisheye. Weitwinkel umfasst Brennweiten etwa 24 bis 35 mm auf Vollformatsensoren. Ultraweitwinkel deckt ca. 16 bis 24 mm ab, während Fisheye-Linsen meist unter 16 mm arbeiten und durch starke Verzerrungen auffallen. Da sich der Bildwinkel stark nach dem Sensorformat richtet, gelten Brennweitenangaben relativ zum jeweiligen Format; oft spricht man von äquivalenten Brennweiten.

Die Bildwirkung ergibt sich aus dem weiten Bildwinkel: Räume erscheinen größer, Perspektiven werden stark verzerrt, und Objekte im Vordergrund wirken eindrucksvoll. Herausforderungen sind Randverzeichnungen, Verzeichnung bestimmter Formen und Randabschattung, die sich durch Objektivkonstruktion, Motivabstand und Nachbearbeitung reduzieren lassen.

Anwendungen finden sich besonders in Architektur, Innenraumfotografie, Landschaften, Reisefotografie und Astrofotografie, wo viel Szene in einem Bild Platz finden soll. Bei der Wahl des Weitwinkelbereichs spielen Sensorgröße, gewählter Bildwinkel, Lichtstärke und optische Qualität eine zentrale Rolle.