Weiterbildungsordnungen

Weiterbildungsordnungen sind Regulierungsrahmen für Weiterbildungsprogramme in Deutschland. Sie legen Inhalte, Dauer, Modulstruktur, Zugangsvoraussetzungen und Prüfungsabläufe fest und regeln damit anerkannte berufsbezogene Qualifikationen über die bestandene Berufsausbildung hinaus. Ziel ist eine Standardisierung von Qualität und Vergleichbarkeit von Abschlüssen über Regionen und Anbieter hinweg.

Weiterbildungsordnungen werden in der Regel von zuständigen Körperschaften des jeweiligen Berufsbereichs erlassen, meist von Industrie- und Handelskammern (IHK) oder Handwerkskammern (HWK). Sie beruhen auf gesetzlichen Grundlagen wie dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und relevanten ergänzenden Rechtsnormen. Die WBOs binden akkreditierte Weiterbildungsanbieter und legen fest, welche Zulassungsvoraussetzungen bestehen, wie die Prüfung aufgebaut ist und welcher Titel nach erfolgreichem Abschluss verliehen wird.

Inhaltlich umfassen WBOs typischerweise die erforderlichen Lehr- oder Lernbausteine, die Gesamtdauer bzw. der Umfang in Unterrichts- bzw. Lernstunden, Voraussetzungen für die Teilnahme, gegebenenfalls erforderliche praktische Berufserfahrung sowie Form und Gewichtung der Prüfungen (schriftlich, mündlich, praktisch). Sie regeln oft auch die Anrechnung von Vorleistungen oder bereits erworbene Qualifikationen.

Die Weiterbildungsordnungen tragen zur Transparenz, zur Mobilität und zur Karriereentwicklung bei, indem sie eine landesweit gültige Qualität und Vergleichbarkeit schaffen. Sie werden regelmäßig überprüft und aktualisiert, um wirtschaftlichen Bedürfnissen und technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen; neue WBOs entstehen bei Bedarf für weitere Berufe oder Bereiche.