Wegsegment

Wegsegment bezeichnet in der Verkehrsplanung und in Geoinformationssystemen ein diskretes Teilstück eines Straßennetzes, das zwei aufeinanderfolgende Knoten oder Kreuzungen verbindet. In graphentheoretischer Hinsicht entspricht es einem Edge oder Link und bildet die Grundbausteine eines routenden Netzes, das für Navigation, Planung und Verkehrsmanagement genutzt wird.

Zu den typischen Merkmalen eines Wegsegments gehören Länge und Geometrie (als Linie im Raum), Richtungslage (ein- oder beidseitig befahrbar) sowie eine Reihe von Attributen. Dazu zählen Höchstgeschwindigkeit, zulässige Fahrzeugtypen, Anzahl der Spuren, Oberflächenbeschaffenheit, Verkehrszeichen, Ampelsteuerung, Sperrungen sowie ggf. Maut- oder Gewichtsbeschränkungen. Die Segmentbeschreibung kann auch zeitabhängige Werte berücksichtigen, etwa variable Geschwindigkeiten oder temporäre Sperrungen.

Wegsegmente werden in Routing- und Analysesystemen verwendet, um Routen zu berechnen, Verkehrsströme zu simulieren und Infrastrukturzustand sowie Kapazitäten zu bewerten. In GIS-Anwendungen dienen sie als trakteste Einheiten zur Abbildung des Straßennetzes, während sie in Verkehrsmodellen oft dazu dienen, Dichte und Verzögerungen an einzelnen Netzsegmenten zu simulieren. Sie ermöglichen zudem die Abbildung von Verbindungsstrukturen zwischen Knotenpunkten wie Kreuzungen, Einmündungen oder Rampen.

Bei der Datenmodellierung fungiert ein Wegsegment typischerweise als Kante (Edge) mit definiertem Start- und Endknoten. Es kann, je nach Datenredundanz und Anwendungsbedarf, in kleinere Untersegmente unterteilt oder zu größeren Einheiten zusammengefasst werden. Wichtige Herausforderungen betreffen Datenqualität, Konsistenz der Attributwerte und die sinnvolle Wahl der Segmentgrenze für Balance zwischen Genauigkeit und Rechenaufwand.