Wasserübertragung

Wasserübertragung bezeichnet den Transport von Wasser von einem Ort zu einem anderen. Der Begriff wird in verschiedenen Disziplinen verwendet und umfasst natürliche Prozesse im Wasserkreislauf sowie technische Systeme zur Wasserversorgung, -bewirtschaftung und -nutzung.

In natürlichen Systemen erfolgt Wasserübertragung durch Gravitation und Druckdifferenzen, sowie durch Kapillarwirkung in Böden und Geweben. Aus hydrodynamischer Sicht bewirken Unterschiede im potenziellen Energiezustand, dass Wasser fließt, etwa in Flüssen, Bächen, Grundwasser und Oberflächengewässern. In Pflanzen passiert der Transport von Wurzeln zu Blättern überwiegend durch Transpirationssog, Kohäsion und Adhäsion, beschrieben durch die Kohäsion-Tension-Theorie.

In der Technik bezeichnet Wasserübertragung die räumliche Verlagerung von Wasser durch Anlagen wie Pumpwerke, Kanäle, Rohre, Talsperren und Aquädukte. Ziel ist oft die Wasserversorgung, Bewässerung, Kühlung oder Energiegewinnung. Typische Größen sind Durchflussrate, Förderhöhe (Druck), Rohrreibungsverluste und Energiebedarf; Planungs- und Betriebskriterien umfassen Wasserqualität, Wiederverwendung, Leckagekontrolle und Umweltaspekte.

Wasserübertragung hat ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Große Übertragungsprojekte beeinflussen Ökosysteme, erfordern Umweltverträglichkeitsprüfungen und die Zuteilung von Wasserrechten. In der Hydrologie dient der Begriff zudem als Beschreibung des Transfers von Wasser zwischen Speichern, Flussgebieten oder Regionen und als Bestandteil des globalen Wasserkreislaufs.