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WarburgElemente

WarburgElemente sind Impedanzbausteine in der Elektrochemie, die diffusionelle Transportprozesse abbilden. Sie treten auf, wenn die Diffusion von Spezies zum oder vom Elektrodenoberfläche die dominierende Beschränkung der Reaktion ist und kinetische Barrieren vernachlässigt werden können. In der Impedanzspektrumsanalyse helfen sie, den diffusionsbedingten Beitrag zur Gesamtimpedanz zu modellieren, insbesondere bei langsamer Reaktion oder hohen Massentransporthindernissen.

Mathematisch werden WarburgElemente typischerweise durch ZW beschrieben. Für semi-infinite Diffusion, also unbeschränkten Diffusionspfad, lautet die Standardform

Für endliche Diffusion, bei der die Diffusionsschicht eine Dicke oder Begrenzung besitzt, ist der Warburg-Bezug komplexer.

Anwendungen finden WarburgElemente in der Modellierung von Batterien und Superkondensatoren, korrosiven Systemen, Brennstoffzellen und elektrochemischen Beschichtungsverfahren.

ZW
=
σ
/√(jω),
wobei
σ
der
Warburg-Koeffizient
ist
und
ω
die
Kreisfrequenz.
Diese
Darstellung
führt
zu
einer
45-Grad-Linie
im
Nyquist-Diagramm
(Re(Z)
und
Im(Z)
wachsen
bzw.
fallen
gleichermaßen
an).
Typischerweise
wird
eine
korrigierte
Form
verwendet,
die
eine
Hyperbolic-Cotangent-Funktion
enthält
(zum
Beispiel
ZW,finite
∝
(σ/√(jω))
coth(δ√(jω/D))),
wodurch
der
Diffusionspfad
bei
niedrigen
Frequenzen
nicht
mehr
der
idealen
Semi-Infinite-Diffusion
folgt
und
Abweichungen
von
der
45-Grad-Linie
auftreten.
Sie
dienen
dazu,
den
Einfluss
der
Massenübertragung
auf
die
Gesamtimpedanz
zu
quantifizieren
und
zwischen
diffusionsgetriebenen
und
kernektrischen
Effekten
zu
unterscheiden.
In
der
Praxis
werden
Warburg-Elemente
oft
durch
CPE-Modelle
oder
Kombinationsglieder
ersetzt,
um
reale
Nicht-Idealitäten
abzubilden.