Walzbeschichtungen

Walzbeschichtungen bezeichnet ein Beschichtungsverfahren, bei dem eine Schicht auf ein Trägermaterial durch Walzen übertragen oder während des Walzprozesses direkt aufgetragen wird. Das Ziel ist eine kontinuierliche, großflächige und gleichmäßig dicke Beschichtung, die auf Blech, Folien oder Verbundwerkstoffen haftet. Im Kern geht es um den Transfer der Beschichtung in der Kontaktzone zwischen Walze und Substrat oder um das Aufschmelzen bzw. Verformen des Beschichtungsmaterials in der Walzzone.

Typische Ausprägungen umfassen das Beschichten von Walzen, das Übertragen einer auf dem Walzwerk oder in einer Zwischenlage aufgetragenen Schicht auf das zu beschichtende Substrat sowie mehrschichtige Rollprozesse. Die Verfahren können kalt oder warm, teilweise auch thermisch unterstützt, durchgeführt werden. Die Wahl des Materials reicht von metallischen Überzügen und keramischen Beschichtungen bis zu polymeren Schichten; oft kommen auch Verbundsysteme zum Einsatz, bei denen mehrere Schichten nacheinander übertragen werden.

Anwendungsgebiete finden sich insbesondere in der Blech- und Folienherstellung, der Verpackungsindustrie, dem Automobilbau sowie in der Elektronik- und Werkzeugtechnik. Typische Anforderungen betreffen Dicke, Oberflächengüte, Haftung, Kratzfestigkeit und Korrosionsschutz. Walzbeschichtungen ermöglichen hohe Prozessgeschwindigkeiten und eine gute Dickensteuerung, erfordern jedoch passende Substrat- und Temperaturkompatibilität sowie geeignete Haftvermittler.

Vorteile sind eine kontinuierliche Verarbeitung, gute Adhäsion durch Formänderung während des Walzprozesses und die Möglichkeit, komplexe Geometrien zu beschichten. Einschränkungen ergeben sich durch Materialviskosität, Wärmebelastung des Substrats sowie begrenzte Dickenbereiche, die sich mit dem Walzen realisieren lassen.