Viabilitätsbefund

Der Viabilitätsbefund bezeichnet den medizinischen Befund, der die Lebensfähigkeit einer Schwangerschaft oder eines Embryos beurteilt. Er gibt an, ob Anzeichen für Leben vorhanden sind, typischerweise durch den Nachweis einer fetalen Herzaktion. In der Frühschwangerschaft wird der Befund häufig durch Ultraschall erhoben.

Kriterien und Verfahren umfassen typischerweise die Sichtbarkeit des fetalen Herzschlags, das Vorhandensein der Fruchthöhle und ggf. embryonale Strukturen sowie Messungen wie der Crown-Rump-Länge zur Bestimmung des Gestationsalters. Ergänzend können Blutwerte wie hCG-Spiegel herangezogen werden, sie dienen jedoch nicht allein als Nachweis der Lebensfähigkeit.

Anwendungsbereiche liegen in der Frühschwangerschaft, bei Verdacht auf Fehlgeburt, nach assistierter Reproduktion (z. B. IVF/ICSI) sowie in der Notfall- oder Risikoberatung. Der Viabilitätsbefund beeinflusst die weitere Vorgehensweise, etwa Verlaufskontrollen, therapeutische Entscheidungen oder operative Maßnahmen.

Interpretation und Grenzen berücksichtigen, dass ein vorhandener Herzschlag grundsätzlich für eine vitale Schwangerschaft spricht. Das Fehlen von Herzaktivität ohne weitere Beobachtung kann auf Nicht-Überlebensfähigkeit hindeuten, erfordert aber in der Regel eine erneute Beurteilung nach kurzer Zeit. Ein nicht-viabler Befund kann weitere Maßnahmen wie Beobachtung, medikamentöse Behandlung oder Ausschabung erforderlich machen. Die Feststellung der Lebensfähigkeit hängt vom Gestationsalter, der Bildqualität und der Erfahrung des Untersuchenden ab; besonders in sehr frühen Stadien können Unsicherheiten bestehen.