Fruchthöhle

Fruchthöhle, fachsprachlich Gestationssack, ist der flüssigkeitsgefüllte Hohlraum, der sich nach Befruchtung und Implantation im Endometrium der Gebärmutter bildet. Sie ist der früheste Ultraschallnachweis einer intrauterinen Schwangerschaft und dient der Bestimmung des Gestationsalters sowie der Beurteilung des Fortschreitens der Entwicklung.

Anatomie und Entwicklung: Die Fruchthöhle wird von der Chorionhülle umgeben und enthält zunächst den Dottersack. Mit der weiteren Embryonalentwicklung entstehen das Amnion und der Amnionraum innerhalb der Fruchthöhle; der Embryo ist im weiteren Verlauf innerhalb der Fruchthöhle sichtbar und zeigt oft früh Herzaktivität. Die Fruchthöhle bildet sich typischerweise in den ersten vier bis fünf Wochen der Schwangerschaft und nimmt im Verlauf an Größe zu.

Diagnostische Bedeutung: Der Nachweis der Fruchthöhle mittels transvaginaler Sonografie bestätigt eine intrauterine Schwangerschaft. Die Messung des Mittleren Fruchthöhlendurchmessers (MSD) dient der Datierung. Fehlt eine Fruchthöhle früh in der Schwangerschaft, kann dies auf eine Eileiterpregnancy, eine zu früh festgestellte Schwangerschaft oder eine abgelehnte Schwangerschaft hindeuten. Veränderungen in Form oder Größe der Fruchthöhle können auf Komplikationen wie eine subchorionische Hämatom oder eine Fehlentwicklung hinweisen.

Begriffliche Abgrenzung: In der Alltagssprache wird der Begriff Fruchtblase oft mit der Amnionhöhle assoziiert; fachlich bezieht sich Fruchthöhle jedoch auf den gestational sac, der die frühe embryonale Umgebung umfasst.