Verlustarten

Verlustarten bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre die unterschiedlichen Kategorien von Verlusten, die in der Finanz- und Steuerpraxis auftreten und deren Ursachen sowie bilanzielle oder steuerliche Folgen beschreiben. Die Einordnung dient der transparenten Berichterstattung, der Ursachenanalyse und der gezielten steuerlichen Behandlung.

Zu den gängigen Verlustarten gehören Betriebsverlust (Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit, bei dem die betrieblichen Aufwendungen die Erträge übersteigen), außerordentlicher Verlust (aus außergewöhnlichen Ereignissen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs), Veräußerungsverlust (bei dem Verkauf von Vermögenswerten oder Wertpapieren ein Verlust entsteht), Fremdwährungsverlust (durch Änderungen der Wechselkurse bei Fremdwährungsgeschäften), Finanzverlust (Verlust im Finanzergebnis, zum Beispiel durch Zins- oder Derivateverluste) und Kapitalverlust (Verlust aus Investitionen in Wertpapiere oder andere Kapitalanlagen). In der Praxis können weitere Unterformen auftreten, etwa Verluste aus Rechtsstreitigkeiten oder Naturkatastrophen, die häufig dem außerordentlichen Verlust zugeordnet werden.

Die steuerliche Behandlung von Verlustarten ist entscheidend, weil sie festlegt, in welchem Zeitraum Verluste mit Gewinnen aus anderen Jahren verrechnet werden dürfen. Typische Instrumente sind Verlustvorträge (Carryforward) und Verlustrückträge (Carryback) sowie damit verbundene gesetzliche Grenzen. In der Jahresabschlusserstellung werden Verlustarten entsprechend den geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen dargestellt und erläutert.

Siehe auch: Verlustvortrag, Verlustrücktrag, Verlustausgleich.