Verhandlungstermin

Verhandlungstermin bezeichnet in der deutschen Rechtsordnung den festgesetzten Tag, an dem eine gerichtliche mündliche Verhandlung stattfindet. Er ist maßgeblich für Zivil- und Strafverfahren und markiert den Übergang von der schriftlichen Phase in die mündliche Beweisaufnahme und Stellungnahme der Beteiligten.

Im Zivilprozess wird der Verhandlungstermin üblicherweise nach Eingang der Klage und der darauf folgenden Verfahrensschritte angesetzt. In der Verhandlung prüft das Gericht die vorgetragenen Ansprüche, ermöglicht Beweisaufnahmen (wie Zeugen- oder Urkundenbeweise) und hört die Beteiligten an. In Strafverfahren dient der Verhandlungstermin der Hauptverhandlung, in der Anklage, Verteidigung und Beweismittelprüfung erfolgen; auch hier können Beweisanträge gestellt und geprüft werden.

Der Termin wird vom Gericht gesetzt und den Beteiligten, meist durch ihren Rechtsanwalt, mitgeteilt. Vor der Verhandlung können Fristverlängerungen oder Terminverlegungen beantragt werden, etwa aus Gründen der Verteidigungsvorbereitung oder organisatorischer Umstände. Während der Verhandlung wird ein Protokoll geführt; das Gericht kann Beweisanträge zulassen oder ablehnen und Zeugen oder Sachverständige hören.

Anwesend sein müssen in der Regel die Parteien bzw. deren Rechtsvertreter sowie gegebenenfalls Zeugen und Sachverständige. Fernbleiben einer Partei kann zur Fortführung des Verfahrens in deren Abwesenheit führen oder zu sanktionierenden Maßnahmen wie einem Versäumnisurteil.

Der Verhandlungstermin ist ein zentraler Schritt im Rechtszug. Er unterscheidet sich von vorbereitenden Terminen wie dem Gütetermin und ist der Termin, an dem in der Regel eine gerichtliche Entscheidung getroffen wird, sofern der Sachverhalt geklärt ist.