Ureinwohnern

Ureinwohnern ist die Dativform des Nomens Ureinwohner. Der Begriff bezeichnet die ursprünglichen Bewohner einer Region – Menschen, die dort vor späteren Siedlungen, Migrationen oder Kolonialisierungen lebten. Etymologisch setzt sich das Wort aus dem Präfix ur- (echt, ursprünglich) und Einwohner zusammen. In der deutschen Fach- und Alltags sprache dient Ureinwohner häufig als Sammelbegriff für Gruppen mit langer Ortsgeschichte; er wird oft verwendet, um eine Gegenüberstellung zu späteren Siedlern oder Zuwanderern zu ziehen. Der Begriff ist kein festgeschriebener rechtlicher oder administrativer Begriff, sondern eine historische und anthropologische Bezeichnung.

Kritisch zu beachten ist, dass Ureinwohner pauschalisierend wirken kann, weil er eine Vielzahl unterschiedlicher Gemeinschaften und Identitäten unter einem Sammelbegriff vereint. In zeitgenössischer Sprache zieht man daher oft neutralere Formulierungen vor, etwa Indigene Völker oder die konkreten Namen der Gemeinschaften. Die Verwendung variiert je Region, Kontext und Fachdisziplin, und sie sollte sensibel erfolgen, insbesondere wenn es um Selbstbezeichnungen der Gruppen geht.

Beispiele erscheinen häufig in Debatten zu Kolonialgeschichte, kulturellem Erbe oder Landrechten, zum Beispiel im Zusammenhang mit den Ureinwohnern Australiens oder indigenen Völkern Amerikas, Asiens oder Afrikas. In der Praxis begegnet man Ureinwohner sowohl im Singular als auch im Plural in verschiedenen Kasusformen; im Dativ Plural lautet die Form den Ureinwohnern. See also Indigene Völker; Kolonialgeschichte; Ethnologie.