Unterrepräsentationsindex

Der Unterrepräsentationsindex (URIs) ist ein statistisches Maß zur Quantifizierung der Unterrepräsentation einer Gruppe in einem Datensatz, in einem Gremium oder in einem Ergebnis im Vergleich zu ihrem Anteil in einer Referenzpopulation. Er kommt in Bereichen wie Bildung, Beschäftigung, Politik oder Medien zum Einsatz, um Ungleichheiten sichtbar und vergleichbar zu machen. Grundlegende Idee ist der Vergleich zweier Anteile: Der Anteil der Gruppe G in der Referenzpopulation (p_pop) und der Anteil der Gruppe G in der beobachteten Stichprobe oder dem Ergebnis (p_obs).

Die Repräsentationsquote RR_G = p_obs / p_pop misst, ob die Gruppe in der Beobachtung entsprechend vertreten ist (RR_G = 1) oder unter- bzw. überrepräsentiert ist (RR_G < 1 bzw. RR_G > 1). Als Unterrepräsentationsindex lässt sich daraus z. B. UI_G = max(0, 1 - RR_G) ableiten, sodass UI_G = 0 bei vollständiger Repräsentation und positive Werte bei Unterrepräsentation. Alternativ wird oft einfach RR_G als Maß verwendet. Beispiel: Population 50 % weiblich; beobachtete Gruppe 40 % – RR_G = 0,80; UI_G = 0,20, was Unterrepräsentation anzeigt.

Anwendungen umfassen die Bewertung von Diversität in Teams, Auswahlgremien, Bildungszugang oder Förderentscheidungen. Wichtige Randbedingungen sind die Wahl der Referenzpopulation, Datenqualität und zeitliche Aspekte. UI kann durch Stichprobengröße, Gewichtung und Verzerrungen beeinflusst werden und liefert keine Aussagen über Ursachen der Unterrepräsentation.

Verwandte Konzepte sind Repräsentationsquote, Diversity-Indikatoren, Indizes der Unterschiedlichkeit und Gleichstellungsmaße.

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