Unterkorrektur

Unterkorrektur, wörtlich “under correction”, bezeichnet in der Medizin eine Situation, in der eine geplante oder gewünschte Korrektur nach einem Eingriff das beabsichtigte Ausmaß nicht erreicht. Das Ergebnis weist eine verbleibende Abweichung in die Gegenrichtung des Zielzustands auf und kann zu anhaltenden Symptomen oder Einschränkungen führen. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, am häufigsten jedoch in der Augenheilkunde im Zusammenhang mit refraktiver Chirurgie.

Im ophthalmologischen Kontext bedeutet Unterkorrektur typischerweise eine verbleibende Fehlsichtigkeit nach Eingriffen wie LASIK, PRK oder Kataraktoperation mit Intraokularlinse. Ursachen sind ungenaue Voruntersuchungen, falsches Abtragsvolumen oder Implantationsvolumen, individuelle Heilprozesse (etwa Epithel-Remodellierung) oder Regression der Wirkung. Auch Veränderungen am Auge während der Heilung können zu einer Unterkorrektur beitragen, obwohl das Ergebnis anfangs stabil erschien.

Die Behandlung richtet sich nach der Stabilität der Fehlsichtigkeit. Oft ist eine Nachkorrektur sinnvoll, etwa durch ein Enhancement-Verfahren wie eine erneute Laserablation (LASIK/PRK) oder durch Anpassungen bei der Linsenimplantation. Alternativen sind Brille oder Kontaktlinsen. Die Entscheidung hängt von Art und Stärke der verbleibenden Fehlsichtigkeit, dem Heilungsverlauf und dem Risikoprofil des Patienten ab. In der Regel wird eine weitere Korrektur erst nach einer Stabilisierung der Sehleistung über mehrere Monate erwogen.

Außerhalb der Ophthalmologie kann Unterkorrektur auch in anderen Bereichen auftreten, etwa in der Zahn- oder Orthopädie, wo eine Korrektur unvollständig bleibt, was Relaps oder zusätzlichen Behandlungsbedarf zur Folge hat.