Umstandsausdrücke

Umstandsausdruck, Plural Umstandsausdrücke, bezeichnet in der Linguistik eine formale Einheit, die Umstandsinformationen zu einer Handlung oder Aussage liefert. Er fungiert als Satzglied und modifiziert das Verb oder den ganzen Satz, indem er Kontext wie Zeitpunkt, Ort, Art und Weise, Grund, Zweck, Bedingung oder Folge angibt. Typisch beantwortet ein Umstandsausdruck die Fragen wann, wo, wie, weshalb, wozu bzw. in welchem Grad.

Zu den häufigsten Formen gehören präpositionale Ausdrucksformen wie in der Schule, am Morgen, wegen des Regens, trotz des Wetters oder aufgrund des Lichts. Daneben kommen nominale Umstandsausdrücke mit Kasusmarkierung vor, zum Beispiel im Park, mit großer Eile, ohne Mühe. Adverbiale Ausdrücke wie heute, dort, schnell oder sorgfältig stehen ebenfalls häufig als Umstandsausdrücke. Auch Infinitivkonstruktionen mit Zweckangaben können Umstandsausdrücke darstellen, etwa um zu lernen oder ohne zu zögern; hier fungieren sie teils als Nebensätze bzw. Infinitivsätze, die eine Zweck- oder Modalangabe liefern.

Syntaktisch stehen Umstandsausdrücke als Adverbiale Bestimmungen im Mittelfeld oder Nachfeld eines Satzes; sie können aber auch im Vorfeld gesetzt werden, um die Information zu betonen. Die Platzierung ist flexibel, wodurch der Fokus der Aussage variiert. Durch Umstandsausdrücke lässt sich der Stil eines Textes nuancieren, sie tragen zur Verständlichkeit und zur rhetorischen Struktur bei.

Der Begriff unterscheidet sich von Umstandssätzen (Nebensätzen, die durch Konjunktionen wie weil, damit oder während eingeleitet werden) insofern, als Umstandsausdrücke in der Regel als Phrase oder Wortgruppe auftreten, nicht als vollständiger Nebensatz. In der linguistischen Analyse stehen sie daher oft unter dem Oberbegriff Adverbiale Bestimmungen.