Umschreibungen

Umschreibung, Umschreibungen im Plural, bezeichnet in der Sprachwissenschaft eine sprachliche Form, in der ein Begriff nicht direkt durch seinen Namen ausgedrückt wird, sondern durch Umschreibungen, Beschreibungen oder Merkmale vermittelt wird. Sie dient der Definition, Illustration oder stilistischen Wirkung.

Es lassen sich zwei Hauptformen unterscheiden: Paraphrase, bei der derselbe Sinn durch andere Wortwahl wiedergegeben wird; und Periphrase, eine längere, oft beschreibende Umschreibung, die den Gegenstand indirekt kennzeichnet.

Beispiele: Paraphrase: „das Fahrzeug, das zum Transport dient“ statt „Auto“. Periphrase: „das Oberhaupt eines Staates, das oft durch Repräsentation seines Landes in der Weltbühne auffällt“ statt „Präsident“.

Anwendungsfelder finden sich in der Belletristik als Stilmittel, in Fachtexten zur Definition oder Erläuterung, in der Kommunikation zur Umgehung von Tabus oder zur Bildung von Euphemismen, in Übersetzung und im Sprachunterricht. In der Computerlinguistik dienen Umschreibungen als Gegenstand der Paraphraseerkennung, semantischer Äquivalenzmodellierung und textgenerativer Anwendungen.

Umschreibungen tragen zur Vielfältigkeit der Ausdrucksweise bei, können Klarheit schaffen, Informationen gliedern oder Mehrdeutigkeit erzeugen, je nach Kontext mit unterschiedlicher Wirkung. Sie spielen sowohl in der Alltagssprache als auch in wissenschaftlichen und kreativen Texten eine zentrale Rolle.