Umbrüchen

Umbruch, Umbrüche, ist ein deutscher Begriff mit mehreren eng verwandten Bedeutungen. Im gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Kontext bezeichnet er einen grundlegenden Wandel oder Bruch in einem bestehenden System, der neue Strukturen oder Ordnung hervorbringt. Der Umbruch hebt typischerweise die Sprunghaftigkeit oder Tiefe der Veränderung hervor und wird häufig in Bezug auf historische Übergänge, Krisen oder Transformationen verwendet. In der Typografie und im Druckwesen hat Umbruch eine weitere Bedeutung: Er bezeichnet den Übergang des Textes auf die nächste Zeile oder Seite, also Zeilen- oder Seitenumbruch.

Historisch und politisch wird von Umbrüchen gesprochen, wenn etablierte Verhältnisse durch neue politische, wirtschaftliche oder soziale Ordnung ersetzt werden. Beispiele sind politische Umbrüche, Systemumbrüche oder wirtschaftliche Umbrüche, oft begleitet von Verwerfungen, Krisen oder Neustarts. Der Begriff ist neutral und beschreibt eher den strukturellen Wandel als dessen Bewertung; er wird in Wissenschaft, Journalismus und Politik verwendet, um Phasen intensiver Veränderung zu kennzeichnen, etwa nach Kriegen, Revolutionen, Demokratisierungsprozessen oder technologischen Umbrüchen.

Im Verlagswesen und in der Drucktechnik bezeichnet der Umbruch auch den praktischen Vorgang des Textumbruchs, bei dem der Textfluss in einer Seite oder Spalte angepasst wird. Dazu gehören manuelle oder automatische Umbrüche, die das Layout lesbar und ästhetisch gestalten. Insgesamt bleibt Umbruch ein vielschichtiger Begriff, der sowohl konkrete Layoutprozesse als auch abstrakte, historische oder gesellschaftliche Wandelprozesse beschreibt.