Transformatoranordnung

Transformatoranordnung bezeichnet die Art, wie Transformatoren in einer Anlage angeordnet und verschaltet sind. Sie umfasst die Anzahl der Transformatoren, deren Wicklungen und Verbindungen (Primär- und Sekundärseite), die elektrische Phasenlage, die mechanische Anordnung, Kühlung, Erdung und Schutzmaßnahmen sowie die Anordnung im Zusammenhang mit anderen Bauteilen wie Schaltern und Leitseilen.

In dreiphasigen Netzen erfolgt die Wicklungsverschaltung üblicherweise in Stern (Y) oder Dreieck (Δ). Die gängigsten Anordnungen in Transformatorbanken sind Yy, Yd und Dy. Diese Verschaltungen ermöglichen verschiedene Spannungsverhältnisse, Phasenverschiebungen und Lastverteilungen. Oft werden zwei oder drei Einzeltransformatoren zu einer Transformatorbank zusammengeschaltet, um Redundanz, Wartungsfähigkeit und eine gleichmäßige Lastverteilung zu erreichen.

Die Anordnung hat auch technische und betriebliche Auswirkungen. Kühlung kann ölgekühlt (ONAN/ONAF), luftgekühlt oder wassergekühlt erfolgen, was Platzbedarf, Gewicht und Wartungsaufwand beeinflusst. Die mechanische Mounting-Variante (Gehäuse, Rahmen, Fundament) sowie Abstände zu Nachbarsystemen betreffen Brandschutz, Sicherheit und Wartungszugang. Schutz- und Erdungskonzepte, Neutralleiterführung und Überspannungsschutz sind integrale Bestandteile der Transformeranordnung.

Zu den Planungsaspekten gehören die Kompatibilität mit Schaltanlagen, Anschlussdokumentsierung, Phasenlage und Kurzschlusströme sowie die Berücksichtigung von Bedien- und Sicherheitsanforderungen. In Substationen und Industrieanlagen beeinflusst die Anordnung die Wartung, Betriebssicherheit und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung maßgeblich. Internationale Normen und Standards regeln Bauarten, Prüfungen und Betrieb, wobei IEC 60076 eine zentrale Rolle spielt.