Tochterstrang
Tochterstrang ist ein Begriff der Molekularbiologie und bezeichnet den neu synthetisierten DNA-Strang, der während der Replikation als Gegenstrang zum jeweiligen Elternstrang entsteht. Die Doppelhelix wird durch die Helikase geöffnet, wodurch sich zwei Replikationsgabeln bilden. Auf jedem der Elternstränge wird ein entsprechender Tochterstrang synthetisiert; beide Tochterstränge wachsen in 5'-3'-Richtung, da DNA-Polymerasen nur in dieser Richtung arbeiten. Am Leitstrang erfolgt die Synthese kontinuierlich in Richtung der Replikationsgabelung, während am Folgestrang die Synthese diskontinuierlich in Form von Okazaki-Fragmenten erfolgt, die später durch die Ligase verbunden werden. Somit besteht für jeden Elternstrang ein zugehöriger Tochterstrang, der nach Abschluss der Replikation zum stabilen Doppelstrang wird.
In der Fachliteratur wird der Begriff gelegentlich synonym mit „neuer Strang“ verwendet; häufig wird zusätzlich zwischen