Teleskopdurchmesser

Der Teleskopdurchmesser, auch Apertur genannt, bezeichnet den Durchmesser der lichtdurchlässigen Öffnung des Teleskops – bei Refraktoren die Objektivöffnung, bei Reflektoren der Primärspiegel. Er ist der zentrale Kennwert, der sowohl die Lichtsammlung als auch die Auflösung des Instruments bestimmt.

Die Lichtsammlung hängt vom Durchmesser quadratisch ab: Die Lichtmenge, die das Teleskop sammelt, steigt mit D^2. Eine größere Apertur liefert hellere Bilder, ermöglicht die Beobachtung schwächerer Objekte und verkürzt belichtungszeiten. Die maximale erreichbare Helligkeit beeinflusst auch die Beobachtung von Nebeln, Galaxien und fernen Sternfeldern.

Die optische Auflösung wird durch Beugung begrenzt. Der theoretische minimale Auflösungswinkel eines einzelnen Durchmessers beträgt etwa theta ≈ 1.22 λ / D, wobei λ die Wellenlänge des Lichts ist. Bei sichtbarem Licht (λ ca. 550 nm) entspricht dies für D=1 m ungefähr 0,14 Bogensekunden; bei D=2 m etwa 0,07 Bogensekunden. In der Praxis wird diese Auflösung zusätzlich durch atmosphärisches Seeing eingeschränkt.

Design- und leistungsbezogene Aspekte: Bei Refraktoren bestimmt der Apertur die Lichtsammlung, während bei Spiegelteleskopen der zentrale Sekundärspiegel eine Obstruktion verursacht, die Kontrastverlust verursachen kann. Die Vergrößerung ergibt sich nicht allein aus dem Durchmesser, sondern aus dem Verhältnis von Brennweite des Teleskops zu dem Brennweitenwert des verwendeten Okulars (Vergrößerung = Brennweite Teleskop / Brennweite Okular). Größere Aperturen bieten Vorteile, benötigen aber robustere Bauweisen und oft verbesserte Stabilität.

Typische Größenbereiche reichen von einigen Zentimetern in Amateurgeräten bis zu mehreren Metern in Großteleskopen; moderne Einrichtungen setzen zusätzlich auf adaptive Optik und/oder Interferometrie, um atmosphärische Einschränkungen zu mildern und die Auflösung zu maximieren.