TAS1RRezeptoren

TAS1RRezeptoren sind eine kleine Familie von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCR), die eine zentrale Rolle bei der Wahrnehmung von süßem und umami-Geschmack spielen. Die Gene TAS1R1, TAS1R2 und TAS1R3 kodieren die jeweiligen Rezeptoren, die sich zu a heterodimeren funktionellen Einheiten zusammenlagern. In Geschmackszellen der Geschmacksknospen sind vor allem drei Rezeptorteile relevant: TAS1R1, TAS1R2 und TAS1R3.

Die Funktion der TAS1R-Rezeptoren beruht auf der Bildung von Heterodimeren. Das Umami-Rezeptor-Dimer besteht aus TAS1R1-TAS1R3, der Süß-Rezeptor aus TAS1R2-TAS1R3. Sogenannte unbeabsichtigte Homo-Dimere sind in der Natur meist weniger funktionsfähig. Die Umami- und Süßsignale werden durch Liganden wie Glutamat bzw. Zucker-/Süßstoffe aktiviert, wobei Umami oft durch Nukleotide wie IMP synergisch verstärkt wird.

Der nachgeschaltete Signalweg umfasst das G-Protein GNAT3 (Gustducin), Phospholipase Cβ2, IP3- und DAG-Bildung sowie einen Anstieg der intrazellulären Calcium-Konzentration. Das Calcium aktiviert Kaliumkanäle wie TRPM5, was zur Depolarisation der Geschmackzellen führt. Die Neurotransmission erfolgt überwiegend durch die Freisetzung von ATP an afferente Geschmacksnerven (z. B. über CALHM-Kanäle), wodurch Geschmackssignale an Hirnnerven weitergeleitet werden.

Vorkommen und Bedeutung: TAS1R-Rezeptoren werden primär in denGeschmacksknospen des Zungenrückens exprimiert, außerdem wurden sie auch in anderen Geweben des Menschen und anderer Säugetiere nachgewiesen, einschließlich des Magen-Darm-Trakts. Variationen in TAS1R-Genen beeinflussen individuelle Geschmacksempfindungen und könnenAppeale für Ernährungsgewohnheiten beeinflussen.