SupernovaÜberreste

Supernova-Überreste (SNR) sind Strukturen, die nach einer Supernova-Explosion entstehen. Sie bestehen aus dem freigesetzten Sternenmaterial und dem durch den Schock erhitzten Gas des umgebenden interstellaren Medium. Zunächst expandieren sie im freien Raum; später dominiert die Wechselwirkung mit dem Medium (Sedov-Taylor-Phase), und in späteren Stadien kühlt das Material ab und die klare Schalen-Struktur geht verloren.

Typisch sind eine äußere Schale aus heißem Plasma, filamentöse Strukturen und oft ein zentrales Emissionsgebiet, insbesondere wenn ein Pulsar vorhanden ist und ein Pulsarwindnebel entsteht. Die Emission der SNRs erstreckt sich über mehrere Wellenlängen: Synchrotronstrahlung im Radio- und Röntgenbereich, thermische Röntgenstrahlung aus schockgeheiztem Gas sowie optische Linien von schweren Elementen aus dem Ejektat.

SNRs werden in Shell-SNRs, Plerions (Pulsarwind-Nebel) und gemischten Typen, sogenannten Composite-SNRs, unterschieden. Die Explosion kann Typ Ia (thermonukleare Explosion eines Weißen Zwergs) oder Kernkollaps-Typen II, Ib, Ic umfassen. Kernkollaps-SNRs treten häufig in Sternentstehungsgebieten auf.

Bedeutung: Sie tragen wesentlich zur chemischen Anreicherung des interstellaren Medium bei und sind wichtige Beschleuniger kosmischer Teilchen. Bekannte Beispiele sind Cassiopeia A, der Crab-Nebula (M1) und SN 1006.