Strukturkennzahlen

Strukturkennzahlen sind Kennzahlen, die die Zusammensetzung oder Struktur eines Systems abbilden. Sie zeigen, wie Anteile, Verteilungen oder Aufbaukomponenten verteilt sind und dienen der Beschreibung von Strukturen statt der direkten Leistungsleistung.

Typische Anwendungsfelder sind Unternehmen, die öffentliche Verwaltung, die Wissenschaft sowie die Volkswirtschaft. In Unternehmen liefern Strukturkennzahlen Hinweise auf die Belegschafts- oder Vermögensstruktur (beispielsweise Anteil der Beschäftigten nach Abteilung, Alters- und Qualifikationsstruktur), die Kapitalstruktur (Verhältnis Eigenkapital zu Fremdkapital) sowie die Produkt- oder Kundenstruktur (Umsatzanteile nach Produktlinien oder Kundensegmenten) und die Standortstruktur (Verteilung von Niederlassungen). In der Volkswirtschaft betreffen sie die Struktur des Bruttoinlandsprodukts nach Sektoren, die Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen oder die regionalen Strukturen von Arbeitsmarkt und Infrastruktur.

Strukturkennzahlen unterscheiden sich von Kennzahlen, die Leistungsprozesse oder Ergebnisse messen. Sie dienen der Beschreibung, dem Benchmarking, der Zielsetzung und der Ressourcenplanung. Aufgrund ihrer Abhängigkeit von Einheiten, Datenquellen und definitorischen Abgrenzungen ist die Vergleichbarkeit oft eingeschränkt; klare Definitionen und eine konsistente Datenbasis sind daher wichtig.

Typische Berechnungen sind Anteile in Prozent, Verteilungskoeffizienten oder Indexwerte, etwa Anteil der Umsätze eines Produkts am Gesamtumsatz oder Anteil der Belegschaft in bestimmten Funktionsträgern. Strukturkennzahlen liefern damit eine Grundlage für Strategien, Kapazitätsplanung und das Monitoring von Strukturentwicklungen über Zeit.