Stichprobenrahmens

Stichprobenrahmen, auch Sampling Frame genannt, bezeichnet in der Statistik die Gesamtheit der Elemente, aus denen eine Stichprobe gezogen werden soll. Er ist typischerweise eine Liste, ein Verzeichnis oder eine andere Quelle, die die relevanten Elemente der Grundgesamtheit identifiziert und als Grundlage der Auswahl dient. Der Rahmen ermöglicht es, zufällige oder systematische Auswahlmechanismen auf die tatsächlichen Einheiten anzuwenden.

Wesentlich für den Stichprobenrahmen ist die Übereinstimmung mit der Zielpopulation. Ein idealer Rahmen umfasst alle relevanten Elemente und vermeidet Duplikate. In der Praxis kann es zu Fehlern kommen: Unterabdeckung, bei der Teile der Population im Rahmen fehlen; Überabdeckung, bei der Elemente enthalten sind, die nicht zur Population gehören; sowie Duplikate oder veraltete Daten. Solche Rahmenfehler führen zu Verzerrungen und beeinträchtigen die Repräsentativität der Stichprobe.

Beispiele für Stichprobenrahmen sind eine Telefonverzeichnisliste für telefonische Umfragen, eine Wählerliste für politische Meinungsforschung oder eine Kundendatenbank als Grundlage für Verbraucherbefragungen. Der Rahmen sollte möglichst aktuell und vollständig sein und die relevanten Untergruppen der Population angemessen abbilden.

In probabilistischen Stichprobendesigns wie der einfachen Zufallsstichprobe, der systematischen Stichprobe oder der geschichteten Stichprobe spielt der Stichprobenrahmen eine zentrale Rolle. Die Zuordnung der Auswahlwahrscheinlichkeiten hängt vom Rahmen ab; schlechte oder unvollständige Rahmen führen zu Verzerrungen, Bias oder erhöhten Varianzen. Qualitätssicherung umfasst regelmäßige Aktualisierung, Entfernung von Duplikaten und Abgleich mit anderen Registerdaten.