Sternoklavikulargelenk

Das Sternoklavikulargelenk (SCK) ist die echte Gelenkverbindung zwischen dem medialen Ende der Clavicula und dem Manubrium sterni sowie dem ersten Rippenknorpel. Es handelt sich um ein synoviales Gelenk, das häufig als Sattelgelenk beschrieben wird und durch einen Discus articularis in zwei Gelenkkompartimente unterteilt ist. Die Gelenkkapsel wird durch straffe Bänder verstärkt und die Gelenkflächen bilden zusammen mit dem Discus eine stabiles, aber bewegliches Verbindungssystem.

Die wichtigsten Bänder des SCK sind das Ligamentum sternoclaviculare anterius und posterius, das Ligamentum interclaviculare und das Ligamentum costoclaviculare. Diese Bänder stabilisieren das Gelenk gegen Verschiebungen in allen Richtungen und helfen, die Clavicula in der richtigen Position zu halten. Der Discus articularis wirkt als Puffer und ermöglicht feine Verschiebungen der Gelenkpartner.

Bewegung und Funktion: Das Sternoklavikulargelenk ermöglicht Bewegungen der Clavicula in Elevation und Depression, Protraktion und Retraktion sowie eine geringe Rotationskomponente, die während der Bewegungen des Schultergürtels erforderlich ist. Durch diese Beweglichkeit wird der Arm umfassend bewegt und Lasten vom oberen Extremitätenzentrum auf den Rumpf übertragen.

Klinische Bedeutung: Verletzungen des SCK treten meist durch Traumata auf, etwa Stürze auf die Schulter. Eine vordere Dislokation ist häufiger; eine hintere Dislokation kann zu potenziell bedrohlichen Komplikationen durch Kompression von Mediastinalstrukturen (Luftröhre, Gefäße) führen. Behandlung richtet sich nach Stabilität und Verletzungsausmaß (konservativ vs. operativ). Degenerative Veränderungen sind weniger häufig.