Standardtemperaturen

Standardtemperaturen bezeichnet in der Wissenschaft Referenztemperaturen, die als Grundlage für Messungen, Tabellenwerte und Reaktionsdaten dienen. Je nach Fachgebiet gibt es verschiedene Konventionen, weshalb mehrere Standardtemperaturen verwendet werden. Diese Angaben ermöglichen Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit von Ergebnissen über Experimente und Berechnungen hinweg.

Eine zentrale Konvention ist STP, Standard Temperature and Pressure. Traditionell ist STP definiert als eine Temperatur von 0 °C (273,15 K) und ein Druck von 1 atm (101,325 kPa). Unter STP hat ein ideales Gas ein Molvolumen von etwa 22,414 Litern pro Mol. In der Praxis kommen jedoch leicht unterschiedliche Definitionen vor: Manche Organisationen verwenden statt 1 atm auch 1 bar, was zu abweichenden Werten führt.

Für Thermodynamik und Chemie werden oft Standardbedingungen gewählt, um Reaktionsdaten vergleichbar zu machen. Üblicherweise gilt eine Temperatur von 25 °C (298,15 K) und ein Druck von 1 atm. Diese Konvention erleichtert die Angabe von Standardenthalpien, Gibbs-Energien und anderen thermodynamischen Größen. In vielen Kontexten wird zudem SATP, Standard Ambient Temperature and Pressure, verwendet: 25 °C und 100 kPa (etwa 1 bar).

Hinweise: Die Definitionen variieren je nach Institut (IUPAC, ISO, NIST). Da unterschiedliche Normen unterschiedliches Puffern von Volumen, Enthalpie oder Gleichgewichtskonstanten bedeuten können, sollten in Tabellen und Publikationen die verwendeten Bedingungen explizit angegeben werden. Standardtemperaturen sind demnach Referenzgrößen, keine universell festgelegte einzige Temperatur.