Spaltengefüge

Spaltengefüge bezeichnet die Gefügeform, bei der in einem Gestein parallele Spalten oder Pfeiler auftreten, die eine charakteristische kolonnare Struktur bilden. Es entsteht vor allem durch Abkühlung und Kontraktion von lava flows oder durch Deformations- und Spannungsprozesse, in denen vorhandenes Gesteinsvolumen in vertikale Richtungen geteilt wird. In vulkanischen Gesteinen wie Basalt, Dolerit oder Andesit nimmt das Gefüge oft eine säulen- oder kolonnare Anordnung an.

Entstehung und Merkmale: Beim Abkühlen einer ausgedehnten Lavalache bilden sich vertikale bis subvertikale Spalten, typischerweise mit polygonalen Querschnitten; häufig sind Sechsecke die dominante Form. Die Spaltweite und Säulenhöhe hängen von der Dicke der ausgehärteten Schicht, der Abkühlrate und dem Spannungsfeld ab. In seltenen Fällen können auch intrusives oder tektonisch deformiertes Gestein kolonnares Gefüge ausbilden.

Vorkommen: Weltweit bekannt sind kolumnare Säulenstrukturen in Basaltlava, etwa am Giant’s Causeway (Irland) oder am Devil’s Postpile (USA). In anderen Gesteinsarten treten Spaltengefüge ebenfalls auf, meist als Folge von Abkühlungs- oder Deformationsprozessen; die Form ist hierbei weniger regelmäßig als bei basaltischen Beispielen.

Bedeutung: Das Spaltengefüge liefert Hinweise auf den Abkühlungsverlauf, die Emplacement-Geschichte und die mechanischen Eigenschaften des Gesteins. Es beeinflusst Permeabilität, Festigkeit und Erosionsverhalten und kann in der Ingenieurgeologie bei Planungen berücksichtigt werden.

Synonyme: kolumnares Gefüge, Spaltenstruktur.