Säulenhöhe

Der Begriff Säulenhöhe bezeichnet die vertikale Ausdehnung einer Säule, also den Abstand vom Fußboden bis zur Oberkante des Kapitells oder bis zum Abschluss der Säule. In der Architektur dient sie zusammen mit dem Durchmesser der Säule zur Bestimmung der Proportionen und des Erscheinungsbildes einer Säulenordnung.

Die Proportion einer Säule wird häufig als Verhältnis von Höhe zu Durchmesser (H/D) angegeben. Typische Werte unterscheiden sich nach der Säulenordnung: Dorisch etwa 4 bis 8 D, Ionisch etwa 9 bis 10 D, Korinthisch etwa 10 bis 12 D. Höhere Säulen wirken schlanker und eleganter; niedrigere wirken robuster. In der Renaissance und im Neoklassizismus wurden weitere Proportionen standardisiert oder variiert, um bestimmte ästhetische Effekte zu erzielen.

In der Praxis setzt sich die Säulenhöhe aus Basis, Schaft und Kapitell zusammen; der Abschluss durch Sockel oder Kapital kann zusätzlich die Sichthöhe beeinflussen. Die Höhe bestimmt das Verhältnis zwischen Säulenreihe, Abständen und Blicklinien sowie das Verhältnis zum Raum.

In modernen Entwürfen wird die Säulenhöhe in Plänen angegeben und dient der Abstimmung von Maßwerk, Raumhöhe und Ästhetik. Sie richtet sich nach Gebäudetyp, Stilrichtung und Bautechnik; bei Restaurierungen wird oft auf historische Proportionen geachtet.