Solarwassererwärmer

Solarwassererwärmer sind Anlagen zur Erzeugung von warmem Wasser durch Solarenergie. Sie kommen in Haushalten und Gebäuden zum Einsatz, um den Energiebedarf aus fossilen Quellen zu verringern. Typische Bauteile sind ein solarthermischer Kollektor (Flachkollektor oder Vakuumröhrenkollektor), ein Warmwasserspeicher, ein Wärmetauscher, eine Umwälzpumpe oder ein Thermosiphon, Regler und Sicherheitsarmaturen.

Funktionsweise: In indirekten Systemen fließt eine geschlossene Soleflüssigkeit durch die Kollektoren und gibt Wärme an das Wasser im Speicher ab. Bei direkten Systemen wird das Trinkwasser im Kollektor erhitzt. Aktive Systeme verwenden Pumpen; passive Systeme nutzen den Thermosiphon-Effekt. Die Kollektoren liefern Wärme an den Speicher, der je nach Bedarf mit Wasser versorgt wird. Die Speicherkapazität liegt typischerweise bei 150–300 Litern für Einfamilienhäuser.

Leistungsumfang und Einsatz: Die Solarerwärmung deckt je nach Klima, Fläche der Anlage, Speichergröße und Nutzverhalten einen Teil des jährlichen Warmwasserbedarfs. Oft wird der Rest durch eine konventionelle Heizung oder Brennstoffkessel bereitgestellt. Die Systeme sind in vielen Ländern standardisiert (z. B. EN 12975, DIN EN 12975) und können durch Förderprogramme unterstützt werden. Die Auslegung berücksichtigt Sonneneinstrahlung, den Wärmeverlust des Speichers und den gewünschten Nutzkomfort.

Vorteile und Einschränkungen: Vorteile sind reduzierte Betriebskosten, weniger CO2-Emissionen und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Nachteile sind wetterabhängige Erträge, Installations- und Wartungskosten sowie das Legionellenrisiko bei zu niedrigen Temperaturen. Typischerweise wird der Speicher auf etwa 60 °C erhitzt, um Legionellen zu vermeiden, während Mischvorrichtungen niedrigere Zieltemperaturen ermöglichen. In der Praxis kommt oft eine Zusatzheizung für Spitzenbedarf zum Einsatz.