Skalpelschnitt

Skalpelschnitt bezeichnet eine chirurgische Inzision, die mit einem Skalpell vorgenommen wird, um eine Öffnung in Gewebe zu schaffen. Ziel ist eine kontrollierte, saubere Kante mit möglichst geringem Gewebezerstörungspotenzial. Er wird in zahlreichen Operationsbereichen eingesetzt, von der Hautbiopsie bis zur Organzugangsfeldöffnung.

Zu den wesentlichen Hilfsmitteln gehören Skalpellklingen unterschiedlicher Form (zum Beispiel Nr. 10, Nr. 11, Nr. 15) auf einem Skalpellgriff. Die Klinge wird scharf geführt, oft in einem einzigen, ruhigen Zug oder in kontrollierten Stichen, um Gewebeschichten hintereinander freizulegen. Die Wahl der Klingenform und der Schnittrichtung richtet sich nach Lokalisation, Gewebeschichtung und Anatomie. Während des Eingriffs bleibt der Bereich keimfrei, Haut wird präpariert, Gewebe durch Retraction freigelegt, und der Schnitt wird oft durch Hämostasemittel oder laterale Schnitte ergänzt, um klare Zugangsmöglichkeiten zu schaffen.

Indikationen umfassen Biopsien, rasch erforderliche Exzisionen, flächige Zugänge in der Chirurgie sowie ästhetisch oder funktionell begründete Schnitte. Typische Schnittformen sind lineare, kurvilineare oder komplexe Muster, abhängig von Zielregion und Narbenreduzierung. Saubere, scharfe Schnitte erleichtern später die Wundheilung und Versorgung mit Nähten oder Klebstoff.

Risiken umfassen Blutung, Infektion, Wunddehiszenz oder Nervenschäden. Nach dem Schnitt erfolgt in der Regel Gewebedichtung durch Hakenhemmung, Nähte oder Klebeband. In der Geschichte der Chirurgie entwickelte sich der skalpellbasierte Schnitt zu einem Standardinstrument, dessen Präzision maßgeblich von der Qualität der Klinge und der Technik abhängt.