Signalsteuerungen

Signalsteuerungen bezeichnet die Gesamtheit technischer Verfahren und Anlagen, die das Erscheinen und die Reihenfolge von Signalen steuern, um den Verkehr sicher und effizient zu regeln. Sie kommen vor allem im Straßenverkehr (Ampelsteuerung) und im Eisenbahnwesen (Signal- und Stellwerkssysteme) zum Einsatz. Ziel ist es, Unfälle zu verhindern, Wartezeiten zu reduzieren, den Verkehrsfluss zu koordinieren und Emissionen zu senken.

Auf Straßennetzen umfassen Signalsteuerungen Signalanlagen, Steuergeräte, Sensoren und Kommunikationseinrichtungen. Typische Komponenten sind Signalgeber (Ampeln), Steuerkisten, Detektoren wie Induktionsschleifen oder Kameras, sowie Leit- und Verbindungsnetze. Grundprinzipien sind festes Phasenbild (Fixed Cycle), bei dem die Phasen in einem vordefinierten Rhythmus ablaufen, und bedarfsabhängige Steuerung (adaptive Signalsteuerung), die Phasen anhand aktueller Verkehrsdaten anpasst. Koordination entlang von Hauptverkehrsachsen, Querverkehr und Streckenabschnitten ist ein zentrales Ziel.

Moderne Systeme nutzen Daten und Software zur Optimierung. Beispiele für adaptive Systeme sind SCOOT und SCATS, die in vielen Städten weltweit installiert sind. Planungs- und Optimierungsarbeit erfolgt zudem mit Verkehrssimulationstools wie TRANSYT oder VISSIM, um Phasenfolgen zu testen, bevor sie umgesetzt werden. In der Praxis erfolgt oft eine Kombination aus zentraler Steuerung und dezentralen Recheneinheiten in Verteilkonstellationen.

Herausforderungen umfassen Stauentwicklung, Störanfälligkeit von Sensoren, Kommunikationsausfälle und Datenschutzaspekte. Zukünftige Entwicklungen legen den Schwerpunkt auf vernetzte, koordinierte Signalsteuerung, bessere Nutzung von Echtzeitdaten, Integration mit Mobilitätsdiensten und die Anpassung an autonome Fahrzeuge.