SharedServiceModelle

Shared Service Modelle (SSM) beschreiben eine Organisationsform, in der wiederkehrende, standardisierte Prozesse und Dienstleistungen zentral in einer oder mehreren Service-Einheiten für mehrere Geschäftsbereiche erbracht werden. Ziel sind Kosteneinsparungen, Standardisierung und eine bessere Transparenz der Serviceleistungen. Typische Formen sind zentrale Shared Service Centers (SSC), federierte Modelle sowie hybride Ansätze, die zentrale Dienste mit dezentralen Einheiten verbinden.

Ein typisches Operating-Modell enthält einen Servicekatalog, Service Level Agreements (SLA), ein Kostenverrechnungs- oder Funding-Modell sowie definierte Governance-Strukturen. Prozesse werden standardisiert, um Skaleneffekte zu realisieren und die Qualität zu sichern.

Häufige Funktionsbereiche sind HR, IT-Services, Finanz- und Rechnungswesen, Einkauf und Facility Management; weitere Back-Office-Dienste können folgen. Der Implementierungsprozess verläuft oft schrittweise, beginnend mit Pilotprozessen und anschließendem Rollout.

Vorteile sind Kostensenkung, verbesserte Prozessqualität, stärkere Compliance und größere Transparenz der Servicekosten. Zu den Herausforderungen zählen kultureller Wandel, Widerstände gegen Zentralisierung, Integrations- und Datenqualitätsprobleme sowie Governance-Komplexität.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind ein klares Zielbild, Stakeholder-Management, ein belastbarer Servicekatalog, geeignete Kennzahlen, Change-Management und eine schrittweise Migration.

Zukunftstrends umfassen Automatisierung, Robotic Process Automation (RPA) und cloudbasierte Plattformen, die Flexibilität und Skalierbarkeit erhöhen.