Seitenflügel

Seitenflügel bezeichnet in der Architektur einen Gebäudeteil, der seitlich aus dem zentralen Baukörper hervorgeht oder ihn ergänzt. Oft bildet er zusammen mit dem Hauptbau eine gliedernde oder symmetrische Anlage und erweitert die Nutzfläche durch zusätzliche Räume.

Typisch dienen Seitenflügel der Unterbringung von Wohn-, Büro- oder Dienstbereichen, Verwaltungen, Treppenhäusern oder Lagerräumen. Sie können als durchgehende Flügel, als kurzer Seitentrakt oder als eigenständige Pavillons ausgeführt sein. Durch Vernetzung mit dem Hauptbau ermöglichen sie Zugang, Belichtung und Sichtachsen und tragen zur funktionalen Trennung von Bereichen bei.

Historisch wurden Seitenflügel in vielen Architekturepochen eingesetzt, insbesondere in der Renaissance, im Barock und im Klassizismus, sowie in der Villa- und Schlossarchitektur. Ziel war oft eine harmonische, meist symmetrische Gesamtanlage, die Innenhöfe fasst und den Gebäudekomplex optisch wie praktisch organisiert.

Im Kirchenbau kann der Begriff auch auf seitliche Anbauten am Hauptbau oder auf Seitenschiffe bezogen werden, die zusätzliche liturgische Räume oder Kapellen bereitstellen. Die konkrete Ausführung variiert stark nach Stil, Nutzung und regionalen Gepflogenheiten.

Zusammenfassend bezeichnet Seitenflügel einen seitlich angeordneten Trakt, der Hauptbau und Zweckenthaltung des Gebäudes ergänzt, Gliederung, Funktionstrennung und äußere Form des Ensembles beeinflusst.

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