Sehstärken

Sehstärken ist ein deutscher Begriff, der sich auf zwei miteinander verbundene Konzepte bezieht: die Sehschärfe und die refraktive Stärke des Auges. In der Praxis wird der Begriff je nach Zusammenhang unterschiedlich verwendet, um die Klarheit des Sehens oder die Brechkraft von Augenlinsen zu beschreiben.

Die Sehschärfe beschreibt, wie klar Objekte in unterschiedlichen Entfernungen erkannt werden. Sie wird üblicherweise mit Sehtests wie dem Snellen-Chart ermittelt und als Dezimalwert oder als Bruchnotation angegeben. Eine normale Sehschärfe liegt bei etwa 1,0 bzw. 100 %. Werte darunter deuten auf eine eingeschränkte Sicht hin, während Werte darüber selten sind. Die Sehschärfe kann durch feuchte Augen, Erkrankungen, Alter oder Fehlformen des Auges beeinflusst werden.

Die refraktive Stärke bezieht sich auf die optische Brechkraft des Auges bzw. die von einer Linse benötigte Korrektur. Sie wird in Dioptrien gemessen und umfasst sphärische Werte sowie Zylinderwerte bei Astigmatismus. Negative Dioptrien kennzeichnen Myopie (Kurzsichtigkeit), positive Dioptrien Hyperopie (Weitsichtigkeit). Zusätzlich wird der Zylinderwert zusammen mit der Achse angegeben, um Astigmatismus zu korrigieren. Die Sehstärken, die für eine Brille oder Kontaktlinsen nötig sind, werden durch eine fachärztliche oder augenoptische Untersuchung bestimmt und können sich im Verlauf des Lebens verändern.

Korrekturformen umfassen Brillen, Kontaktlinsen oder operative Eingriffe. Für verschiedene Sehbereiche gibt es unterschiedliche Sehstärken, etwa Fernsicht-, Nahsicht- oder Gleitsichtwerte, die in modernen Korrekturkonzepten kombiniert werden.