Sehnenstrukturen

Sehnenstrukturen bezeichnen das Gewebe, aus dem Sehnen bestehen, sowie deren Gleithüllen, die eine reibungsarme Bewegung ermöglichen. Sie übertragen Muskelkraft auf Knochen und speichern elastische Energie, wodurch Bewegungen effizient ablaufen.

Mikroskopisch besteht eine Sehne vorwiegend aus Kollagen Typ I in parallel angeordneten Fasern und Faserketten, in denen Tenocyten liegen. Sie ist von Hüllen umgeben: Endotenon (innerlich), Epitenon (außen) und Paratenon. Wasser, Proteoglykane und andere Matrixbestandteile unterstützen die Faserverflechtungen.

Die Blutversorgung ist uneinheitlich: der Kern der Sehne ist relativ avaskulär, der äußere Anteil wird überwiegend durch Endotenon und Paratenon mit Gefäßen versorgt. Innervation erfolgt vor allem durch mechanosensitive Nervenfasern. Aufgabe der Sehne ist Kraftübertragung, zusätzlich speichert sie Energie und trägt zur Gelenkstabilität bei.

Biomechanik und Heilung: Sehnen sind hoch zugfest, anisotrop und viskoelastisch; ihr Verhalten hängt von der Belastungsrate ab. Verletzungen reichen von Tendinopathien bis zu degenerativen Veränderungen an der Ansatzstelle. Die Heilung verläuft langsam aufgrund geringer Durchblutung und umfasst Entzündung, Proliferation und Remodellierung. Behandlung: Schonung gefolgt von progressiver Belastung, exzentrische Übungen; schwere Fälle erfordern operative Rekonstruktion.

Diagnostik und Bildgebung: Ultraschall und MRT ermöglichen Beurteilung von Sehnenstruktur, Faserordnung, Verdickung und Durchblutung; Doppler zeigt Neovaskularisation. Therapieentscheidungen richten sich nach Typ, Länge und Verlauf der Erkrankung.