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SeebeckKoeffizienten

Seebeckkoeffizienten, in der Regel mit S bezeichnet, beschreiben die Fähigkeit eines Materials, aus einem Temperaturgefälle eine elektrische Spannung zu erzeugen. In einem offenen Stromkreis gilt für ein kleines Temperaturgefälle ΔT die Beziehung ΔV = -S ΔT. Das Vorzeichen von S gibt Hinweise auf die dominante Trägerart: Ein positives S deutet meist auf Löcher als Träger hin (p-Typ), ein negatives S auf Elektronen (n-Typ). Die Einheit ist Volt pro Kelvin; praktisch werden oft Mikrovot pro Kelvin (μV/K) angegeben. Metallische Leiter weisen typischerweise Werte im Bereich weniger μV/K auf, während Halbleiter und spezifische Thermoelektrikmaterialien deutlich größere Beträge erreichen können.

S hängt stark von der Temperatur ab und von der Materialzusammensetzung, Struktur und Dotierung. Die Messung

Auf theoretischer Ebene leiten sich S aus der Elektronenstruktur und dem Trägertransport ab. In Metallen und

erfolgt
durch
Anlegen
eines
bekannten
ΔT
über
einen
Bauteil
und
Messung
der
offenen
Spannung.
Seebeckkoeffizienten
sind
eine
der
drei
Schlüsselgrößen
der
Thermoelektrik,
neben
der
elektrischen
Leitfähigkeit
σ
und
der
Wärmekapazität
bzw.
Wärmeleitfähigkeit
κ.
Der
Gütefaktor
ZT
=
S^2
σ
T
/
κ
fasst
die
Eignung
eines
Materials
für
effiziente
Thermoelektrik
zusammen;
hohe
Werte
erfordern
ein
hohes
S
bei
ausreichender
elektrischer
Leitfähigkeit
und
geringer
Wärmeleitfähigkeit.
degenerate
Halbleitern
lässt
sich
S
durch
die
Mott-Relation
angeben,
die
S
proportional
zur
Ableitung
von
σ(E)
am
Fermi-Niveau
beschreibt.
Faktoren
wie
Bandstruktur,
Dotierung,
Kristallqualität
und
Phononenwechselwirkungen
beeinflussen
den
Seebeckkoeffizienten
maßgeblich.