Sedimentanalysen

Sedimentanalysen bezeichnen eine Reihe von untersuchungen, die die chemische, physikalische und biologische Beschaffenheit von Sedimenten erfassen. Sie dienen der Umweltüberwachung, der geologischen Klärung von Prozessen wie Sedimenttransport und Akkumulation sowie der paläoumwelt- und archäologischen Forschung. Typische Proben stammen aus Fluss-, See- oder Küstensedimenten sowie aus Bohrkernen und Schichtprofilen. Die Probenahme verfolgt eine repräsentative Abbildung der Räumlichkeit und Zeitlichkeit, gefolgt von sorgfältiger Probenvorbereitung: Trocknung, Zerkleinerung, Homogenisierung und ggf. Siebung oder Dichte-Lagerung.

Zentrale Methoden umfassen die Korngrößenanalyse (Siebe, Lasergranulometrie) zur Bestimmung der Textur, die Bestimmung organischer Substanz mittels Loss on Ignition (LOI) und TOC-Analysen, sowie geochemische Analysen von Metallen und Elementen durch XRF, ICP-OES oder ICP-MS. Zur Mineralogie dient X-ray Diffraction (XRD). Organische Kontaminanten können mittels GC-MS oder verwandter Techniken analysiert werden. Für die Isotopengeochemie werden stabile Isotope (z. B. C-13, N-15) verwendet, um Herkunft und Prozesse zu charakterisieren. In manchen Fällen kommen auch Mikroskopie, SEM/EDS oder Rastersondenuntersuchungen zum Einsatz, ebenso wie Datierungsmethoden (z. B. C14 in organischen Resten) zur Bestimmung von Alter und Sedimentationsraten.

Ergebnisse bestehen in ungefähren Verteilungen der Korngrößen, Konzentrationen von Analyten, geochemischen Mustern sowie Interpretationen zu Herkunft, Transportweg, Alter und Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Deposition. Qualitätssicherung, Standardisierung und Probenkontrollen sind wesentliche Bestandteile, um Heterogenität und Kontamination zu minimieren. Grenzen liegen in der natürlichen Variabilität der Sedimente und in Einschränkungen der Repräsentativität einzelner Proben.