Schutzgasen

Schutzgase sind Gasarten oder Gasgemische, die während des Lichtbogen- oder Plasma-Schweißens eine schützende Atmosphäre um die Schweißstelle bilden. Sie verhindern den Kontakt der schmelzenden Metalle mit Luft, schützen vor Oxidation, Stickstoffaufnahme und Wasserdampf und beeinflussen Zündung, Bogenverhalten, Eindringtiefe sowie das Erscheinungsbild der Naht.

Zu den wichtigsten Schutzgasen gehören Argon, Helium, CO2 und deren Mischungen. Argon ist inert und wird besonders beim TIG-Schweißen (GTAW) sowie beim MIG/MAG-Schweißen von Nichteisenmetallen wie Aluminium und Edelstahl eingesetzt, da es eine stabile Schweißzone und eine hochwertige Naht ermöglicht. Helium besitzt eine höhere Wärmeleitfähigkeit und erhöht die Wärmeeintragung; es kommt vor allem beim TIG-Schweißen von dickeren oder hochreflektierenden Werkstoffen zum Einsatz. CO2 ist kostengünstig und reaktiver; beim MIG/MAG-Schweißen von Stahl ermöglicht es gutes Eindringen und Spray-Transfer, erzeugt aber mehr Oxidation und Spatter. Mischgase wie Argon mit CO2 oder mit O2 werden verwendet, um Bogenstabilität, Nahtform und Spatterverhalten gezielt zu beeinflussen; Typische MIG-Gemische liegen oft im Bereich von Argon/CO2 (zum Beispiel 75/25 oder 80/20) oder variieren je nach Anwendung. TIG-Gasgemische können zusätzlich Helium enthalten, um den Wärmeeintrag anzupassen.

Anwendungsbereiche umfassen Stahl-, Edelstahl- und Aluminium-Schweißungen in Industrie, Automotive, Bauwesen und Rohrleitungsbau. Die Wahl des Schutzgases hängt vom Werkstoff, dem Schweißprozess und von Kosten ab. Typische Durchflussraten liegen bei MIG/MAG etwa 15–25 Litern pro Minute, bei TIG typischerweise 6–12 Liter pro Minute. Sicherheit: Gasflaschen sind zu sichern, ausreichende Belüftung sicherstellen und auf Leckagen achten, da Gasgemische Sauerstoff verdrängen können.